22. August – 3. Oktober 2013

Kunstgeisterbahn

Sven Bösiger, Jonathan Delachaux, Hans Guggenheim, Andy Guhl, Co Gründler, Michèle Mettler, Pascal Schwendener, Roman Signer, Silvia Studerus

Kunstgeisterbahn Kunstgeisterbahn Kunstgeisterbahn Kunstgeisterbahn Kunstgeisterbahn Kunstgeisterbahn Kunstgeisterbahn

„Hereinspaziert“ – Attraktionen zum Gruseln und Fürchten. Willkommen in den Illusionen der Künste. Wandeln Sie im Geisterhaus: “Treten Sie ein!  Es erwartet Sie eine Mischung aus Furcht und Freude. Nur keine Angst – alles nur Spiel – Sie kommen bestimmt heil wieder raus. ”

Adrenalin steigert die Herzfrequenz, lässt den Blutdruck ansteigen und dieses Hormon fördert (nach Wikipedia) ausserdem den Fettabbau.

„Hereinspaziert“ – keine Angst vor Phantasiewesen: Golem, King Kong, der Glöckner von Notre Dame, Frankenstein, Dr. Caligari und Dracula standen Pate.

Nicht von ungefähr wurde der erste Horrorfilm „ Le Cabinet de Méphistophélès“ von George Mélièse um 1900 auf dem Rummelplatz gezeigt; Bram Stocker schrieb seinen Dracula zeitgleich und just dazu wurde auch das Stresshormon Adrenalin entdeckt.

„Angstlust“ fördert Ihr Selbstvertrauen.

Die bekannteste Geisterbahn steht im Prater in Wien, seit Jahrzehnten folgt der Initiation der Jugendlichen im Stephansdom das weltliche Ritual auf dem Prater.

Zitate von Elfriede Jelinek zum Film „Prater“ von Ulrike Ottinger:

“Das Erstaunliche an der Kindheit ist, dass sie nur vergehen kann. Vorher geniesst sie noch ihr Leben und geht und schaut fleissig herum…. ”

“Meine Sinne sind, als ich ein Kind war, vom Prater geschärft worden …. ”

“…inmitten all der Buntheit des Praters und all der Vielfältigkeit, die sich ohnehin jeder Beherrschung zu entziehen schien, wie jede Vielfalt, die es jedem Herrschen schwermacht ( daher duldet man sie ja so selten! ) , wenn ich ausser Rand und ausserhalb ihrer Herrschafts Bande zu geraten drohte wie eine verirrte Billardkugel…”

Zwar fährt im Nextexraum nicht wirklich eine Bahn durchs Gruselkabinett, das war aber auch in den Anfängen auf dem Rummelplatz nicht anders – in sogenannten Laufgeschäften konnten  Freaks, Hottentotten und Zauberer bestaunt werden.  Grottenbahnen führten durch Märchenwelten.  Die ersten Geisterbahnen entstanden 1931 und waren durch die sehr erfolgreichen Filme „Schloss Vogelöd“ von F.W. Murnau und Walt Disney‘s Trickfilm „Hounted House“ inspiriert.

Deren Vorgänger waren verschiedene Geisterzug-Filme: Géza von Bolvárys “Der Geisterzug” (1927), Gabriel García Morenos “El tren fantasma”, Walter Fordes “The Ghost Train” (1931), Lajos Lázárs“Kísértetek vonata [Geisterzug]” (1933), Jean Mihails “Trenul fantoma” (1933)

Aus dieser Zeit stammt auch dieses Zitat von Albert Einstein: „Das Schönste, was wir erleben können, ist das Mysteriöse. Es ist die Quelle jeder wirklichen Kunst und Wissenschaft“.

Beim Gruseln werden übrigens die selben Gehirnregionen aktiviert wie beim Wahrnehmen von Kälte. Irgendwoher kommt also die Gänsehaut.

Wohliges Schaudern – aber bitte mit Happy-End.

Skelett- und Schädeldarstellungen haben eine lange Tradition. Das memento mori des Mittelalters kannte weder Stand noch Klasse. Totentanz und Vanitas Bilder werden im 20. Jahrhundert und bis heute kreiert: erwähnt sei der Schädel aus sieben nackten Frauen von Salvador Dali, der bemalte Schädel von Gabriel Orozco und natürlich nicht zuletzt der Diamantschädel von Damian Hirst.

 

A walk in the park, a step in the dark.

A walk in the park, a trip in the dark

I’m getting away escaping today

(Nick Straker Band)

 

„Hereinspaziert! – Ziehen Sie aus, das Fürchten zu lernen und staunen Sie“

Flyer als PDF