10. August – 9. September 2023
Tatjana Erpen
In meiner künstlerischen Praxis erforsche ich die Ambivalenz von Wissen und Geschichte.Ausgehend von einer intensiven Reflexion über fotografische Bilder der Wissensvermittlung, untersuche ich derzeit unterschiedliche Erfahrungs- und Wahrnehmungshorizonte.Ich befrage die Idee der Gegenwart, welche Ereignisse ausserhalb des persönlichen Blickfelds und immer auch die Vergangenheit mit einschliesst.Ich recherchiere, wie Wissen und Handlung miteinander in Beziehung stehen, über den wechselseitigen Einfluss von Tätigkeit, Biografie und Objekt. Wissen und Wahrnehmungsperspektiven verändern sich im Kontext unterschiedlicher Biografien. Individuelle Erfahrungen beinhalten stets Abweichungen zu offiziellen Versionen der Realitätserfassung und damit Abweichungen zur zukünftigen Geschichtsschreibung. Ich will Gewissheiten in Frage stellen, und die Wahrnehmung der Gegenwart mit Nebenhandlungen und individuelle Strategien ergänzen.Ich verknüpfe Mikrogeschichten und Sichtweisen, um eine Vielfalt von Realitäten zu schaffen.
Tatjana Erpen *1980 lebt und arbeitet in Luzern und Basel
Stufen (Marseille, Damaskus, Beirut, Tripoli), 2018, 124 x 184 cm, Siebdruck auf Sperrholz
Stadtmodell, 2013, 125 x 168 cm, Siebdruck auf Sperrholz
Während den Zeitfenstern bleibt der Ausstellungsraum geschlossen.
Die Arbeiten sind jederzeit durch die Schaufenster einsehbar.
Fotografien: Ueli Steingruber
3. Juli – 31. Juli 2023
Bea Dörig im Sommeratelier der Visarte Ost
Die Drawing Performance ist jeweils live, wenn Bea Dörig vor Ort ist (meist tagsüber unter der Woche). Der Arbeitsprozess ist jederzeit durch die Schaufenster einsehbar.
1. Juni - 29. Juni 2023
Metamerie
Donnerstag 1. Juni 19h
Vernissage
Donnerstag 22. Juni 20h
Raoul Doré zu Gast mit einer analogen live Trickfilm-Animation
Ausstellung geöffnet ab 19h
Donnerstag 29. Juni 19.30h
Finissage und Artist Talk mit Schlangenbrot
Leonie Hunter im Gespräch mit Val Minnig
Ausstellung geöffnet ab 19h
Mit einem Begleittext von Jazmina Figueroa
Installationsbilder: Ueli Steingruber
30. März—27. April 2023
Sophie Benvenuti, Felix Stöckle und Luisa Zürcher
«Trois cochons. L in Lotto is for Love» zeigt aktuelle Arbeiten von Luisa Zürcher, Sophie Benvenuti und Felix Stöckle. Alle drei haben an der Hochschule für Kunst und Design Luzern studiert und schon in verschiedenen Projekten zusammengearbeitet. Stöckle und Zürcher, die beide aus St.Gallen kommen, u.a. früher im Kunstkiosk, Benvenuti und Stöckle seit einigen Jahren in Biel etwa bei der selbst gegründeten Druckerei Turbopress und im Corona-Projekt «Paper View», das Siebdruckarbeiten aus der Ost- in die Westschweiz brachte und umgekehrt.
«Cochon», das französische Wort für Schwein, kann auch Schmierfink bedeuten. Die sonst meist despektierlich gebrauchte Bezeichnung ist selbstgewählt und vielleicht am ehesten ein Ausdruck der Leidenschaft, mit der die drei zeichnend und ohne Berührungsängste mit vermeintlich schmutzigen Details oder gesellschaftlichen Tabuthemen künstlerisch ihre Spuren hinterlassen. Über die unterschiedlichen Medien und inhaltlichen Setzungen hinweg zeigen sich so Gemeinsamkeiten: die je eigene, manchmal bewusst naiv oder roh wirkende visuelle Sprache, die auch in der animierten oder plastischen Umsetzung zeichnerisch bleibt; die Faszination an einer fluiden Körperlichkeit, an Sex und Eros, in der sich aktuelle gesellschaftliche Fragen nach toxischer Männlichkeit, nach komplizierten Geschlechter- und Selbstverhältnissen brechen.
Im AUTO versammeln Benvenuti, Stöckle und Zürcher einen repräsentativen Ausschnitt aus ihren künstlerischen Welten: seltsam-vertraute und sich immer weiter verwandelnde Wesen im Video «Krust» ;squirtende Schmetterlinge und Textfragmente, die vertrackte Beziehungen zum Ausdruck bringen; im Zinnguss verflossene heraldische Embleme, ebenso propere wie gefährdete Männerbilder und fragile, im Moment erstarrte Kobras. Am 20. April erweitern die drei Kunst-schaffenden für einen Abend mit dem selbsterfundenen Format «Lottotunes» nochmals das gezeigte Bilder- und Figurenrepertoire – eine einmalige Gelegenheit zum Mitspielen und Gewinnen.
Patricia Holder für Auto
16. Februar – 19. März 2023
Tine Edel - Soweit das Auge reicht
Tine Edel – Soweit das Auge reicht, 2023
Plott auf 90 gr. Architekturpapier
Als Objekte und Motive dienen Papierstücke, die gefaltet oder gebogen aufgestellt werden. Das Licht wird vom Papier abgehalten und gelenkt und so entsteht die Illusion eines Raumes auf der Fläche des gleichfalls aus Papier bestehenden Hintergrundkarton.
Das entstehende Bild fungiert im folgenden Bild als Hintergrundpapier. Auf diesem Hintergrund werden weitere Papierstücke ergänzt und dieses Setting wiederum fotografiert.
„Durch Schichtungen und Lichteinwirkungen sind so fiktive Körper und Strukturen entstanden, die einen scheinbar tatsächlichen Raum definieren, der in Wirklichkeit aber nicht existiert. Was wir im Bild dargestellt sehen, ist kein Abbild der echten Welt, sondern ein künstlerisches Konstrukt. Es bildet nicht die Wirklichkeit ab, sondern erschafft, respektive konstruiert sie geradezu.“
9.Februar – 12.Februar 2023
Aino Dudle, Marja Helander, Sasha Huber, Sirkka Ammann, Elina Lampi
Nordsicht ist ein Parallelprogramm zum Nordklang Festival, St.Gallen, nordklang.ch
Kuration: Gabriela Falkner, Katharina Stoll-Cavelti, Birgit Widmer. Technik: Stefan Rohner
Das Projekt Nordsicht #3 wird unterstützt von der Hans und Wilma Stutz Stiftung, Lienhard-Stiftung
, SVFF Schweizerische Vereinigung der Freunde Finnlands
und der Susanne und Martin Knechtli-Kradolfer-Stiftung
https://www.nordklang.ch/festival/ausstellung
Öffnungszeiten während der Ausstellung
Donnerstag 19 – 21 Uhr
Freitag 16 – 21 Uhr
Samstag 16 – 21 Uhr
Sonntag 12 – 16 Uhr
12. Januar – 2. Februar 2023
Künstler:innenbücher der Mitglieder von Visarte Ost
Diese Ausstellung widmet sich dem Künstler:innenbuch. Das Buch als eigenständiges, künstlerisches Werk, das von Künstler:innen mit verschiedenen Herangehensweisen und Motivationen, zur Ansicht oder als Objekt, geschaffen wird. Alle Mitglieder von Visarte Ost, die bereits ein Künstler:innenbuch oder mehrere publiziert haben, sind eingeladen diese im AUTO auszustellen. Die Ausstellung entwickelt sich aus der Summe und der Vielfalt der abgegebenen Werke direkt im Ausstellungsraum und eröffnet einen Blick auf die zeitgenössische Kunstbuch-Produktion in unserer Region. An verschiedenen Veranstaltungen während der Ausstellungsdauer werden manche der Bücher oder damit in Zusammenhang stehende Arbeiten vorgestellt.
17.November – 15.Dezember 2022
Ilona Stutz x Selini Demetriou
Oft schweigen sie, wenn man sich über die Gegensprechanlage meldet., oder sie nuscheln etwas von einer Massage oder vom Putzen der Fenster. Und dann streifen sie durch sie Flure des Hauses. Thelma, bist du’s?
Saaltext
Installationsfotografie: Michal Florence Schorro
1.September – 29.September 2022
Tamara Janes & Linus Lutz
Unter dem Namen «Erlkönig» veröffentlichte die Zeitschrift «auto motor sport» ab Sommer 1952 regelmässig mal mehr, mal weniger verschwommene Amateurfotos von Auto-Prototypen. Heute werden neue Modelle vor den ersten Testfahrten aufwändig mit Kunststoffverkleidungen und Musterfolien getarnt, um technische und gestalterische Details möglichst lang geheim zu halten. Schnappschüsse, Handy- und Archivfotos, Autofolien und bedruckte Platten kommen auch in der Ausstellung «Erlkönig Protokoll» von Tamara Janes und Linus Lutz zum Einsatz. Statt einem eigentlichen Ausstellungsprototypen verschleiert das Spiel mit Materialien und Oberflächen hier aber womöglich das ebenfalls im Titel angetönte «Protokoll», das die Regeln der Datenübertragung zwischen den beteiligten Parteien beschreibbar machen könnte.
2.Juni – 30.Juni 2022
Florian Gugger, Pirmin Hagen & Carina Kirsch
Angenommen eine Wand löst sich im Boden auf, erhält man dann etwas vergleichbares wie wenn Salz sich in Wasser auflöst?
Es kommt selten vor, aber manchmal passiert es doch, dass ein Problem sich sprichwörtlich in Nichts auflöst. Ist dann das Nichts was das Problem in sich gelöst hat noch Nichts? Es enthält ja jetzt ein Problem. Oder war das Problem schon vor der Auflösung Teil des Nichts, was dann wahrscheinlich heisst, dass es, wenn nicht Nichts mindestens nichtig ist. Die Fragen um Auflösung sind knifflig.
Wenn sich also Räume in Auflösung befinden, kann man in mehrere Richtungen denken wie dies geschieht oder worin oder wohin sie sich auflösen. Ein Denkspiel analog zum Problem im letzten Beispiel: Die Auflösung eines Raumes in einen anderen Raum. Wie wenn man Geschenke stürmisch auspackt und die Verpackung dabei zerreißt. Dann geht der vom Geschenkpapier oder Karton definierte Raum verloren und löst sich im Zimmer, wenn man es weiter denkt, im Weltraum auf, von dem ein kleines bisschen ja schon in den Geschenken war. Eine andere Denkrichtung ist, dass sich beim Auflösen von etwas in etwas, sich etwas Neues bildet, das neue Eigenschaften aufweist. Wie bei Salzwasser worin man sich auf dem Rücken treiben lassen kann ohne strampeln zu müssen. Oder wie wenn man einzelne Räume zusammenschmilzt und daraus eine Wohnung wird.
In unserer Ausstellung werden drei Künstler:innen Lösungen zu diesen, oder anderen Fragen von Raum und Auflösung suchen: Carina Kirsch studierte Philosophie und Bildhauerei, Primen Hagen Grafik und Landschaftsarchitektur und Florian Gugger Architektur.
Ihr Lösungsansatz wird ein künstlerischer sein und wir sind gespannt was mit unserem Raum passiert, ob er sich öffnet, verflüssigt oder in einen neuen Zustand übergeht.