Der begrenzte Raum wird zum Lebensmittelpunkt. Doch der Raum befindet sich an einer belebten Strasse und ist somit ein exponierter Ort. Viele Menschen laufen vorbei und blicken hinein. Es entsteht ein intimes Spiel von Nähe und Distanz. Öffentliche Blicke treffen auf private Momente. Das Projekt erforscht und eröffnet ein Fenster für die alltäglichen Dynamiken des öffentlichen Raums und die Intimität des Privaten. Es wirft ein anderes Licht auf unsere alltäglichen Angelegenheiten und verlangt, dass wir Dinge neu bewerten. Alltägliche Dinge sollten bezeichnet und im Alltag der Betrachter:innen enthüllt werden.
Wie verändert sich das Verhalten, wenn man alltägliche Dinge tut, dabei aber beobachtet wird? Werden durch die Blicke von aussen seine eigenen Routinen und unbewussten Handlungen bewusst? Wie entwickelt sich der persönliche Rhythmus? Wie verhält man sich unter ständiger Beobachtung? Wie oft sucht der Blick die Aussenwelt? Wie gestaltet sich die Interaktion mit den Passanten? ? Wo verläuft für ihn die Grenze zwischen Öffentlichkeit und Privatsphäre? Kann in dieser Situation überhaupt so etwas wie einen Alltag entstehen?
Beatriz Colomina und Mark Wigley beschreiben sehr treffend die Vorstellungen, was die projizierten Arbeiten auslösen könnten: Der Alltag oder das Alltägliche ist per Definition blind. Was buchstäblich jeden Tag passiert, ist so präsent, immer wiederholt, dass es paradoxerweise unbemerkt bleibt. Doch alles, was als alltäglich bezeichnet und dadurch ins Bewusstsein gebracht wird, ist nicht mehr alltäglich, denn der Alltag hält sich nicht für sich selbst.
Die betrachtenden Menschen sollen dazu eingeladen werden, die Konzepte von Alltag, Privatsphäre, Intimität und öffentlichem Raum zu überdenken. Durch das sichtbar machen des scheinbar Alltäglichen soll der eigene Alltag bewusst wahrgenommen und hinterfragt werden.
Die Mitglieder der Visarte Ost wurden eingeladen, Werke einzureichen die sich dem Thema «Faltbar» widmen. Egal, ob bereits bestehend oder speziell für die Ausstellung produziert – wir suchten Arbeiten, die sich mit allen Aspekten des Faltens auseinandersetzen. Die Ausstellung im AUTO entsteht aus der Summe der eingereichten Werke.
Mit Werken von Susann Albrecht-Amsler, Martin Benz, Thomas B. Brunner, Raoul Doré, Bea Dörig, Peter Dew, Urs Eberle, Gabriela Falkner, Asi Föcker, Silvia Geel, Christian Hörler, Katrin Mosimann, Patrick Muchenberger, Jonny Müller, Doris Neef, Barbara Nimke, Marlies Pekarek, Stefan Rohner, Margot Schneider, Hans Schweizer, Harlis Schweizer-Hadjidj, Michèle Thaler, Andrea Vogel, Herbert Weber, Birgit Widmer, Claudia Züllig
Vernissage 27. März 19:00
Finissage 24. April 19:00
Öffnungszeiten: Samstag 29. März 14 – 17h Donnerstag 3. April 19 – 21h Samstag 5. April 14 – 17h Donnerstag 10. April 19 – 21h Samstag 12. April 14 – 17h Donnerstag 17. April 19 – 21h
konzipiert und eingerichtet von Jürg Waidelich und Patrick Jost
Auto wird während dem Heimspiel zur Dokustation13.12.2024 – 02.03.2025
Die interaktive Dokustation im Ausstellungsraum AUTO zeigt die eingereichte Werkfotos von Kunstschaffenden, die sich für Heim- spiel 2024/25 beworben haben. Die digitale Dokustation kann von aussen durch das Schaufenster bedient werden – 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche. Die Dokustation ist somit jederzeit öffentlich, für alle zugänglich und macht das künstlerische Schaffen in der Region breiter sichtbar.
Eine Kollaboration von Visarte Ost und dem Kunstmuseum St.Gallen
Als Diskursplattfom lädt Visarte Ost gemeinsam mit dem Kunstmuseum St.Gallen zum Podiumsgespräch: «Werkstatt Wissen – Edition Heimspiel» bringt Kunstschaffende, Verbände, Institutionen und Trägerschaft zusammen, um über die Chancen und Herausforderungen von Werkschauen wie Heimspiel zu diskutieren.
Der Diskurs wird moderiert von Céline Gaillard, Kunst(Zeug)Haus, Rapperswil.
Sie begrüsst auf dem Podium: Michelle Geser Trägerschaftsvertreterin Kanton Thurgau, Barbara Kiolbassa, Assistenz Kuratorin Kunst Halle St. Gallen, Sarah Kirsch, Berufsvereinigung Bildender Künstler*innen Vorarlbergs und Stefan Rohner, Künstler, St. Gallen.
Wir starten um 19:00 und planen 2x 45 Minuten Gespräch. Pause für Getränk und kleinen Apero von 20:00 bis 20:30.
Geplante Themen sind: Formate der Werkschau, Jury-System, Druck und Rhythmus, Nachhaltigkeit für Künstler*innen, Zusammenarbeit mit Museen sowie die Einbeziehung des Publikums.
Wir freuen uns sehr euch im Café des Kunstmuseums St. Gallen zu begrüssen.
Donnerstag, 27.2.2025 ab 19 Uhr Finale Abschlussfete
Das Buch Going Goes By wurde vom Grafiker Daryl Schiltknecht und dem bildenden Künstler Wassili Widmer initiiert und ist durch ein «gehendes» Konzept entstanden. Chronologisch wurde das Manuskript von einer künstlerischen Position zur nächsten gereicht. Durch dieses Weiterreichen wurde das Buch linear erweitert und nach und nach zu einem kohärenten Ganzen geformt. Going Goes By setzt sich auch inhaltlich mit dem Thema «Gehen» auseinander und zeigt eine positive Seite der digitalen Globalisierung auf, welche kollaboratives, künstlerisches Schaffen über Landes- und Mediengrenzen ermöglicht. Es finden Beiträge von Kulturschaffenden stammend aus Deutschland, Schottland, USA und Indien zusammen.
Mit: Vela Arbutina, S.B., Annabelle Banner, Luca Büchler, Ragini Chawla, giacinta frisillo, Martin Jung, Mirko Kirchner, Yulia Carolin Kothe, Martina Morger, Maria Nänny, Christof Nüssli, Daryl Schiltknecht, Thomas Stüssi, Spieglery features (Amélie Bargetzi, Alexandra Feusi, Linda Hauser, Michaël Reinhold, Lucien Wampfler), Ranjana Thapalyal, Wassili Widmer, Jiajia Zhang
Harlis Schweizer Hadjidj und Hans Schweizer mit Clément Varin, Olfaktor und Aglosg, Film
Von März bis Juni 2024 realisierten Harlis Schweizer Hadjidj und Hans Schweizer das Folgeprojekt Paris/ Spoken History im Atelier der Visarte Ost an der Cité Internationale des Arts in Paris. Sie suchten die Orte auf, an denen Hans Schweizer von 1960 bis 1969 gelebt, studiert und gearbeitet hat.
Vor Ort entstanden Audioaufnahmen, die auf den erzählten Erinnerungen von Hans Schweizer an diese Zeit basieren. Zeichnerisch hielt Harlis Schweizer Hadjidj das Gehörte sowie Momentaufnahmen der Architekturen, Wohnungen und Plätze in ihrer heutigen Gestalt fest.
„Mich interessiert, wie wir mit Erinnerungen umgehen. Wie die erzählten Erinnerungen, die den Orten in der Gegenwart ein Gesicht geben, wandelbar und vergänglich sind. Diese Geschichten, die in keinem Buch stehen, will ich als immaterielles Erbe, in meine Arbeit einbeziehen.“ Harlis Schweizer Hadjidj
Eine Auswahl dieser audiovisuellen Rundgänge durch Paris ist im Ausstellungsraum AUTO zu sehen. Ergänzt wird die Ausstellung durch eine olfaktorische Intervention von Clément Varin und einen Dokumentarfilm über das Projekt von Aglosg.
Öffnungszeiten während der Ausstellung:
Do, 19 – 21 Uhr
Sa, 14 – 17 Uhr
So, 14 – 17 Uhr
Donnerstag, 7. November, Vernissage ab 19 Uhr
Samstag, 9. November Smelltalk mit Clément Varin und Alex Meszmer, 12-13 Uhr, anschliessend Perfume Swap, 13-14 Uhr
Sonntag, 17. November, Führung mit Hans Schweizer, 15 Uhr
Sonntag, 24. November, Führung mit Harlis Schweizer Hadjidj, 15 Uhr
Donnerstag, 5. Dezember, Finissage, ab 19 Uhr
An den Sonntagen während der Ausstellung ist Harlis Schweizer Hadjidj in der Ausstellung anwesend.
Zusätzliche Veranstaltung:
Donnerstag 14. November, 18 Uhr
Buchvernissage Going Goes By
Initiiert von Grafiker Daryl Schiltknecht und Wassili Widmer
Die Genossenschaft Stadtufer aus Lichtensteig präsentiert im Sommeratelier des Projektraums AUTO ab 8. August für einen Monat Zustände des Dazwischen.
Das Stadtufer befindet sich in einem Zwischenzustand, einer Verwandlung von Spinnerei zu einem Zukunftsort für Wohnen, Arbeiten und Kultur. Viele packen mit an, planen, bauen, diskutieren, verändern.
Im AUTO werden diese gemeinschaftlichen Prozesse sichtbar. Wir bauen ein gemeinsames Werk. Alle sind eingeladen, mitzumachen!
Öffnungszeiten:
Montags 11-18 Uhr, während den Veranstaltungen und nach Vereinbarung
Videoinstallation von Liv Burkhard und Kim da Motta
Inhabiting the Interstice or Why We Never Dream of the Internet ist eine Videoinstallation von Liv Burkhard und Kim da Motta, die sich mit dem Zwischenraum der realen und der virtuellen Welt auseinandersetzt. Die Künstlerinnen fragen, wie ein virtueller Raum aussieht, wie Zeit online vergeht und warum das Online-Sein nicht mehr ein temporärer, sondern ein dauerhafter Zustand ist. Im AUTO stellen sie für ein Wochenende ihre Videoinstallation aus. Am Freitag, 7. Juni um 19 Uhr ist Vernissage und am Samstagnachmittag 8. Juni um 17 Uhr findet ein Künstlerinnengespräch statt. Dazu gibts Glacé! Wir haben geöffnet bis 22:00.
Ausflug zu Kunst und Bau Arbeiten von Bernard Tagwerker
Im Herbst 2023 zeigte Bernard Tagwerker neue und bestehende Arbeiten im AUTO. Er war beinahe an jedem offenen Tag persönlich anwesend, beantwortete bereitwillig Fragen, gab Interviews und diskutierte ausdauernd.
Bernard Tagwerker ist am 8. Februar 2024 im Alter von 81 Jahren gestorben.
Gerne laden wir alle Interessierten ein, mit uns am 13. April, im Andenken an Bernard Tagwerker, einige Arbeiten von ihm zu besuchen. Wir bitten um eine Anmeldung bis am 5. April 2024.
Bild: Katalin Deér, Bernard Tagwerker 25.10.1942–8.2.2024